
astrophil & stella: «Es chonnt, wie’s mues» – Musica Cordis
«Es chonnt, wie’s mues | 1525: Bauernaufstände und Reformation im Solothurnischen»
Musik von Pierre de la Rue, J. Wannenmacher, P. Hofhaymer, N. Gombert, J. Desprez, S. Zirler und Liedgut des 16. Jahrhunderts
Eintritt frei – Kollekte
In unserem Konzertprogramm begeben wir uns auf eine Zeitreise in ein halbes Jahrtausend vor unserer Zeit. 1525 wurden das Solothurn und darüber hinaus weite Gebiete des deutschsprachigen Raumes von bedeutenden Umwälzungen ergriffen, die in grossen Teilen von Bauern und dörflichen Gemeinden ausgingen: Nichts Geringeres als das Recht auf Selbstbestimmung der Ärmsten standen zur Verhandlung.
Wir besuchen die bäuerlichen Schenken und Stuben und rekonstruieren das Liedgut der einfachen Bevölkerung mit typischen Instrumenten wie Hackbrett und Strohfiedel (ein Vorgänger des modernen Xylophons), die uns bereits aus Beschreibungen im 16. Jahrhundert überliefert worden sind und bis heute in der traditionellen Musik dieser Region gespielt werden. Texte und Musik aus dieser Zeit spiegeln das entbehrungsreiche Leben der bäuerlichen Bevölkerung, die hohe Abgaben an Lehensherren und Klöster entrichten musste. In der Ambassadorenstadt Solothurn mit ihrem Sitz des französischen Gesandten wiederum wurde von Adel und Bürgertum ganz andere Musik gepflegt: französische Chansons waren «en vogue», und wer es sich leisten konnte, besass edle Musikinstrumente wie Laute oder Traversflöte und sang aus teuren Musikdrucken. Um das Jahr 1525 fanden die Ideen der Reformation langsam ihren Weg in die eidgenössischen Gebiete und lösten jahrhundertelang andauernde Verhandlungen zu Glaubensfragen aus. Und zwischen all dem ziehen Reisläufer, eidgenössische Fusssoldaten, die der Armut auf ihren Dörfern entfliehen wollen, mit Pfeiffen und Trommeln nach der Suche auf Beute und Abenteuer durch die Landschaften…
Ensemble astrophil & stella
Das Ensemble astrophil & stella spielt und erforscht in einzigartigen Vokal- und Instrumentalprogrammen die musikalischen und emotionalen Ausdruckswelten des 16. und frühen 17. Jahrhunderts. Es vereint sensible Interpretationen, spielerische Virtuosität, Forschungsarbeit zu Repertoire und Aufführungspraxis, musikdramaturgische Ideen und Experimentierfreude zu innovativen Konzertformaten. Oft kombiniert das Ensemble die Musik der Renaissance und des Frühbarock mit Neukompositionen, interaktiven und multimedialen Elementen und baut damit eine Brücke zum Publikum von heute. Von der Flötistin Johanna Bartz gegründet und geleitet, tritt astrophil & stella in ganz Europa auf. Anlässlich des Luther-Jahres 2017 ist astrophil & stella als «Rheinsberger Hofkapelle» ausgezeichnet worden und hat als Ensemble in Residence an der dortigen Musikakademie und Schloss konzertiert. 2020 wurde astrophil & stella für das ECOS Lab für innovative Konzertformate des Ecos Festivals Sierra Espuña (ES) ausgewählt. Im Frühjahr 2025 erscheint die erste CD mit italienischer Musik um 1600, «A garden of black flowers, beim Label albus.
Der Ensemblename bedeutet «Sternenfreund und Stern» und entstammt der gleichnamigen Sonettsammlung des englischen Dichters Sir Philip Sidney aus dem Jahr 1591.
«Ein Edelstein einer vergangenen Epoche, fein ziseliert und voller Emotionen … eindrucksvoll zelebriert in atemberaubender Virtuosität!» — Märkische Allgemeine
www.astrophilandstella.com
Veranstaltungsort
Domherrenstr, 1
4622 Egerkingen
Weitere Veranstaltungen
02.04.25, 17:30 Uhr

29.03.25, 19:30 Uhr

29.03.25, 19:30 Uhr
