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Freitag, 24.05.24, 17:40 Uhr

Terrestrial Verses

Ein neuer Tag beginnt in der Millionenstadt Teheran, die Häuser der Stadt schälen sich langsam aus der Morgendämmerung, ein Muezzin ruft, ein Kind kommt zur Welt. Als der Vater seinen neugeborenen Sohn beim Einwohneramt anmelden will, weist der Beamte den Namen des Babys als uniranisch zurück. Ein kleines Mädchen in Jeans, Mickey-Mouse-Pulli und mit rosa Kopfhörern übt in einem Kleiderladen eine Choreografie; die Schleier, die sie für eine religiöse Schulzeremonie anprobieren muss, verwandeln das fröhlich hüpfende Kind in eine Vogelscheuche. "Terrestrial Verses", der 2023 in Cannes in der Sektion Un Certain Regard seine Premiere feierte, erzählt mit schneidendem Spott von den geradezu kafkaesken Zumutungen, denen die Iraner:innen im Alltag ausgesetzt sind. In neun Episoden führen die Regisseure Ali Asgari und Alireza Khatami Irans erstickenden Cocktail aus Religion, Macht und Bürokratie vor: Niemand entkommt dem langen Arm des Regimes, das die Menschen mit einem nebulösen Verhaltenskodex schikaniert und deren Privatleben bis in kleinste Details kontrolliert. Das eindrückliche Drama ist in elf fixen Einstellungen komponiert, vor der Kamera sind einzig die schikanierten Bürger:innen zu sehen – ein geschickter Schachzug, der ihr Gegenüber nicht als Individuum, sondern als Repräsentant:in einer gesichtslosen repressiven Macht zeichnet. Die Willkür des iranischen Staates hat Co-Regisseur Asgari, dessen beklemmendes Drama "Until Tomorrow" über eine alleinerziehende Studentin letztes Jahr im Kinok zu sehen war, am eigenen Leib erfahren. 2023 wurde er mit einem Berufs- und Ausreiseverbot belegt. "Terrestrial Verses" wurde heimlich innert sieben Tagen mit einem kleinen Team gedreht; im Iran wird der Film sein Publikum nur über das Internet finden. Lukas Hoffmann schreibt auf kino-zeit.de: "Was im Iran zum Alltag gehört, ist für die meisten Menschen im Westen unvorstellbar. Die Regisseure verarbeiten diesen bürokratischen Irrsinn als schwarzhumorige Sozialkritik, in der Witz und Wut in ständigem Wechselspiel stehen. Mit mehrdeutigen Formulierungen, Fangfragen und bürokratischem Irrsinn, der in seinen absurdesten Momenten an den "Passierschein A38" aus "Asterix erobert Rom" erinnert, werden die Betroffenen vor der Kamera schikaniert."

 

Veranstaltungsort

Kinok – Cinema in der Lokremise
Grünbergstrasse 7
9000 St.Gallen
https://www.kinok.ch
kinok@kinok.ch

Weitere Veranstaltungen

Samstag,
25.05.24, 09:00 Uhr
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Erleben Sie am 25. Mai 2024 in Reiden bei Liebherr-Baumaschinen AG eine spannende Präsentation mit Maschinenvorführungen, Einblick in Lehrberufe und Animationen für Gross und Klein.
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26.05.24, 13:00 Uhr
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Schloss Thunstetten, 4922 Thunstetten
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Sonntag,
26.05.24, 17:00 Uhr
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Gnöd 5 Alpaka Hof, 4614 Hägendorf
Besuchende erleben ein entspanntes Picknick, umgeben von den charmanten Flauschnasen. Als besonderes Date oder Familienausflug geeignet.
Sonntag,
26.05.24, 17:00 Uhr
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